Mein Stendal Heimatgeschichte
Solch eine Junker F 13 startete 1928 in Arendsee zu Rundflügen. Foto: gemeinfrei
Über den Wolken (Teil 5)
Mit Beginn der Fliegerei tauchen die ersten Geräte auch am altmärkischen Himmel auf
Mit Beginn der Fliegerei fanden sich auch in der Altmark
Enthusiasten, welche sich für
diese Art der Fortbewegung
begeisterten. In mehreren
Folgen berichtet der Heimatforscher Friedrich-Wilhelm
Schulz über erste Fluggeräte
am altmärkischen Himmel
berichtet (Teil 5):
fahrt angereist. Die geplante
Ballon-Sternfahrt, bei der die
Autos und Motorräder den
Ballon
verfolgen
sollten,
konnte an diesem Tag nicht
stattfinden, weil der Ballon bei
dem schlechten Wetter nicht
starten konnte.
Altmark. Nach 1925 wurde bereits 1928 in Arendsee der
zweite Flugtag organisiert.
Weiterhin waren noch ein Blumentag und eine Sternfahrt
des ADAC vorgesehen. Vorgeführt wurden Kunstflüge, Fallschirmabsprünge und es gab
die Gelegenheit zum Mitfliegen.
Dieses Mal fand die Veranstaltung an beiden Tagen auf dem
Flugfeld an der Thielbeerer
Straße statt. Der Eintritt kostete im Vorverkauf 1,50 Reichsmark und ein Rundflug 12
Reichsmark. Neben einigen
kleineren Flugzeugen war
auch eine Junkers F 13, das
erste Ganzmetallflugzeug der
zivilen Luftfahrt, auf der Flugschau. Der einmotorige Tiefdecker bot vier Passagieren in
einer geschlossenen Kabine
Platz. Diese war mit Polstersitzen und einer Heizung ausgestattet.
Leider stand diese Flugschau
unter keinem guten Stern. Am
Eröffnungstag, dem 5. August,
regnete es in Strömen. Trotzdem waren 180 Autos und Motorräder zur geplanten Stern-
Am zweiten Wochenende war
das Wetter gut und alle Programmpunkte
konnten
durchgeführt werden, auch
die Ballon-Sternfahrt. Diesmal
waren 161 Autos und Motorräder zur Verfolgung angetreten.
Pünktlich um 14 Uhr startete
der Ballon, doch als er nach
rund 65 Kilometern Luftlinie
bei Hagenow landete, hatten
ihn die Fahrer aller Fahrzeuge
aus den Augen verloren.
Der Höhepunkt waren aber
wiederum die Flugvorführungen, Rundflüge und Fallschirmabsprünge. Das Arendseer Wochenblatt vom 13. August 1928 berichtet: Bald
nachdem der Ballon gestartet
war, begann auch der eigentliche Flugtag. Drei Flugzeuge (1
Junkers-Verkehrs-Limousine
der Deutschen Lufthansa, 1
Flugzeug des Magdeburger
Luftfahrer-Vereins und 1 Flugzeug der Igeha Magdeburg,
beides
Doppeldecker
der
Raab-Katzenstein-Werke)
standen startbereit und erhoben sich zu ihren Rundflügen.
In Anschluss daran wurden
dann von der Junkers-Ver-
29. Dezember 2021
Autos verfolgten Ballon
kehrs-Limousine Passagierflüge ausgeführt, während die
beiden übrigen Flugzeuge, von
sicherer
Hand
gesteuert,
Kunstflüge ausführten. Mit
größter Spannung verfolgte
man all die Darbietungen und
ganz besonders die beiden
Fallschirmabsprünge des Piloten Hinderlich.
Zu den Rundflügen war der
Andrang so groß, dass trotz
verkürzter Flugzeit nicht alle
Interessenten einen Flug erleben konnten. Trotz des Regens am ersten Tag war auch
dieser ein Erfolg, man konnte
etwa 5500 Besucher zählen.
Man träumte in Arendsee weiter von einem Flugplatz, möglicherweise einem Wasserflugplatz am See. Die Wasserflugzeuge sollten dann auf
dem See landen und starten.
1935 keimten in Arendsee
neue Hoffnungen, einen Fliegerhorst zu bekommen. Die
neu geschaffene Luftwaffe
prüfte die Möglichkeit der Einrichtung. Im Gespräch waren
Lüchow, Arendsee und Salzwedel. Mit der Auswahl Salzwedels als Standort eines Fliegerhorstes und Rehbeck bei
Lüchow als Notlandeplatz,
war der Traum von einem
Flugplatz für Arendsee ausgeträumt. Man bemühte sich
zwar noch bis 1937, gab dann
aber endgültig auf.
Mit dem Bau der Fliegerhorste
in Gardelegen, Salzwedel und
Stendal verstärkte sich der
Flugbetrieb am Himmel der
Altmark enorm. Mit der beginnenden Aufrüstung intensivierte sich auch die Werbung
für die Luftwaffe. Überall wurden
Werbeveranstaltungen
durchgeführt. Hermann Göring verkündete: Das deutsche Volk muss ein Volk von
Fliegern werden. Teilweise
wurde mit Modellen geworben, aber auch Flugzeuge wurden ausgestellt. Auf den Horsten wurden Flugtage durchgeführt. Die Bewohner strömten
auf die Fliegerhorste und
schauten sich die Darbietungen an.
Die ersten Luftbilder
In der Zeitung wurde am 28.
Juli 1936 erstmals offiziell
über den Fliegerhorst Stendal,
Deckname Schanze berichtet. Am 8. März 1938 waren die
Zuschauer auf den Fliegerhorst in Stendal geladen.
Neben ausgestellten Flugzeugen und Militärtechnik gab es
umfangreiche Flugvorführungen und Mitflug-Gelegenheiten. An diesem Tag sollen über
2500 Menschen, darunter viele Schüler, diese Gelegenheit
genutzt haben, um sich Stendal aus der Luft anzusehen.
Eine weitere solche Veranstaltung folgte im Juni 1939.
Den ersten nachgewiesenen
Kontakt mit einem Fluggerät
hatten die Salzwedeler am 17.
September 1904 mit dem Ballonaufstieg von Alfred Hildebrand. Der Flug führte von
Salzwedel nach Suderburg.
Der Aufstieg verzögerte sich
um mehrere Stunden, was
dem Treiben der Zuschauer
auf dem Startplatz die Stimmung nicht verdarb. Für das
leibliche Wohl war gesorgt.
Gefüllt wurde der Ballon mit
Gas aus dem städtischen Gaswerk. Um 15.49 Uhr waren alle
Vorbereitungen beendet und
der Ballon erhob sich mit dem
Ballonfahrer Hildebrand und
seinen Mitfahrern, der Salzwedeler Apotheker Plaß und
der Fabrikant Michaelis. Ein
weiterer Mitfahrer konnte
nicht teilnehmen, weil der
Auftrieb zu gering war. Um
16.23 Uhr landete der Ballon
südlich von Uelzen bei Suderburg. Die Ballonfahrer reisten
mit der Bahn zurück nach
Salzwedel.
Hildebrand machte bei diesem
Ballonaufstieg die ersten bekannten Luftbilder von Salzwedel. Er wurde am 10. Juni
1870 in Wittingen geboren und
starb am 24. Februar 1949 in
Oberkochen. Er besuchte das
Gymnasium in Salzwedel.
1897 erwarb er den Freiballonführerausweis und war
Ausbilder beim 1. LuftschifferBataillon in Berlin Tegel, gegründet 27. März 1884. Zusätzlich leitete er die Ausbildung
für Ballon-Fotografen, also
dem Vorgänger der Luftbildfotografie. Mit dieser Tätigkeit
verband er seine Leidenschaften, den Ballonflug und die
Fotografie.
(rwi)
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meine-stadt-stendal.de 29. Dezember 2021 Stendal Mein Stendal Das Magazin für Stendal, Bindfelde, Borstel, Buchholz, Dahlen, Groß Schwechten, Heeren, Insel, Jarchau, Möringen, Nahrstedt, Staats, Staffelde, Uchtspringe, Uenglingen, Vinzelberg, Volgfelde, Wahrburg und Wittenmoor
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