Meine Diskussion
Senioren sorgen sich um Staus
Die Sorge vor einem Verkehrskollaps
war das bestimmende Thema der ersten Sitzung der Seniorenvertretung
Möser in diesem Jahr. Grund für die
Sorge sind die ab Frühjahr von der
Landesstraßenbaubehörde geplanten
Baustellen im Bereich der Gemeinde
und auf der Bundesautobahn 2.
Ab März sollen die Bauarbeiten an der
Elbebrücke bei Hohenwarthe fortgesetzt werden und ein ganzes Jahr lang
dauern. Ebenfalls ab März sind zwei
Baumaßnahmen zur Fahrbahnsanierung an der Bundesstraße 1 geplant.
Hier soll die Decke ab Körbelitzer
Kreuzung bis Burg erneuert werden.
Im Mai sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und damit noch vor Beginn
der Sanierung der Bundesautobahn 2
zwischen Magdeburg-Rothensee und
Kreuz Magdeburg.
Das Landesverkehrsministerium
rechnet nicht mit besonders großen
Einschränkungen, wie Pressesprecher
Peter Mennicke mitteilte. Das sehen
die Seniorenvertreter der Gemeinde
Möser anders. Schon 2019 sorgten
kilometerlange Staus in Lostau,
Möser, Hohenwarthe und Körbelitz für
eine hohe Belastung der Anwohner.
Hunderte Lkw und Pkw drängeln sich
im Falle eines Staus oder der Sperrung
der A 2 durch die Orte. Die Angst vor
einem schweren Unfall treibt die Seniorenvertreter um. Sie befürchten, dass
Rettungskräfte im Fall eines Einsatzes
nicht durchkommen.
Die Seniorenvertreter haben auf diese
Problematik bereits in vielen Behörden
hingewiesen. Wie ihr Vorsitzender,
Wolfgang Rust, erklärte, gab es Ter-
Lutz Baumgarten und Wolfgang Rust
vor der Bundesautobahnbrücke über
die Elbe, bei Hohenwarthe.
Foto: Christian Luckau
mine beim Landespolizeidirektor, beim
Landrat, im Verkehrsministerium und
zuletzt bei der Autobahnpolizei. Wir
waren bei der unteren Verkehrsbehörde, wir waren bei der oberen Verkehrsbehörde, wir haben Informationen
gesammelt und Anträge gestellt,
sagte Rust. Gefordert haben die Seniorenvertreter unter anderem, dass der
Zebrastreifen an der Apotheke in der
Lostauer Lindenstraße noch länger
dort bleibt. Der Fußgängerüberweg
war im Oktober 2016 befristet eingerichtet worden. Die Befristung läuft
laut Seniorenvertreter Lutz Baumgarten zum 30. Juni dieses Jahres aus.
Ebenfalls für Lostau wollen die Seniorenvertreter das Ortseingangsschild
wieder so zu versetzen, dass es von der
Körbelitzer Kreuzung kommend schon
vor Sporthalle und Kindertagesstätte
steht. Dort stand das Ortseingangsschild schon einmal. Nach Angaben
von Wolfgang Rust beschwerte sich
dann ein Anwohner, weil dort noch
nicht erkennbar die Ortslage beginnt.
Ein weiterer Antrag der Seniorenvertretung an den Landkreis betrifft
ebenfalls die Landesstraße 52 (L 52),
die durch Hohenwarthe und Lostau
führt. Im Auftrag und auf Bitten gerade älterer Anwohner der Ortschaften
Lostau und Hohenwarthe, so ist es in
der Begründung zu lesen, beantragen
die Vertreter, die L 52 im Bereich Hohenwarthe, Lostau bis zur B1 für den
Lkw-Durchgangsverkehr zu sperren.
In der Sitzung der Seniorenvertretung
sagte Wolfgang Rust: Die Lostauer
beschweren sich nicht nachweisbar.
Es sei wichtig, dass man sich über
die Probleme nicht nur beschwert. Es
müssten auch offiziell mit Namen und
Adresse Beschwerden bei den Behörden eingereicht und Anträge gestellt
werden. Dass wir es wissen, ändert
noch gar nichts, sagte Rust mit Blick
auf die Stauproblematik, die sich aus
Sicht der Seniorenvertreter durch die
vielen Baustellen weiter verschärfen
wird.
Das Treffen mit dem Chef der Autobahnpolizei, Polizeioberrat Gerd
Dudda, hat den Seniorenvertretern in
dieser Woche wieder neue Erkenntnisse
gebracht. Er habe sich oft gefragt,
warum die A 2 nach einem Unfall so
lange gesperrt ist, sagte Wolfgang
Rust. Jetzt habe er erfahren, es gebe
für die A 2 gerade einmal zwei Streifenwagen pro Schicht. Wenn die also
in Marienborn sind, und in Theeßen
kracht es das dauert dann, so Rust
in der Sitzung.
Der Vorsitzende der Seniorenvertreter
kündigte für März einen Stammtisch
zum Thema Verkehrssituation in
Lostau an.
(np/aaa)
Die Gänseliesel ist
schwer beschädigt
Während die meisten Bewohner aus
Hohenwarthe gesund ins Jahr 2020
gekommen sind, verlief die Silvesternacht für das Gänseliesel nicht gut. Die
Figur, die die Sandstraße schmückt,
wurde stark beschädigt. Bürgermeister
Frank Winter (CDU) vermutet, dass sie
Opfer von Vandalismus wurde. Nun
steht zur Diskussion, was aus dem
Gänseliesel werden soll. Denn sie zu
reparieren oder zu ersetzen wird nicht
billig. Allein die Begutachtung durch
eine Firma soll 143 Euro kosten, gibt
Frank Winter zu bedenken. Erst nach
der Begutachtung kann entschieden
werden, ob die Figur überhaupt repariert werden kann oder ob sie ersetzt
werden müsste. In jedem Fall würde
dies hohe Kosten verursachen. Nur
die Gänseliesel zu reparieren, würde
wohl mindesten 2.000 Euro kosten,
dazu kommt noch die Farbe und die Reparatur der Gans, befürchtet der Bürgermeister. Ein Ersatz würde sogar mit
rund 6.000 Euro zu Buche schlagen.
Nun überlegt Frank Winter, wie dies
finanziert werden soll. Wir werden
das im Ortschaftsrat diskutieren, was
letztendlich mit der Figur passiert und
wie eine mögliche Lösung finanziert
wird. Denn sie sollte erhalten werden,
sie trägt zum dörflichen Charakter
bei.
(ng/aaa)
Hohenwarther diskutieren über Parkverbots-Schilder
Eine hitzige Diskussion entbrannte
jüngst bei der Ortschaftsratssitzung
in Hohenwarthe. Grund dafür war die
Parkplatzsituation im Bereich der Kanalstraße und der Sandstraße. Diese
könnte sich in Zukunft verschärfen,
denn dort soll ein eingeschränktes
Halteverbot in Kraft treten. Zunächst
soll dies vom 1. April bis zum 31. Oktober erprobt werden.
Eingeschränkt ist allerdings nicht nur
das Halteverbot, sondern auch die
Zustimmung dafür. Es kann nicht sein,
dass wir über die Köpfe der Einwohner hinweg entscheiden, zeigte sich
Claudia Schmidt (SPD) wütend über
das Aufstellen der noch verhüllten
Schilder. Ich kann ein Halteverbot
in der Kanalstraße nachvollziehen,
aber doch nicht in der Sandstraße. Die
Verbotsschilder sind völlig überzogen.
Ich würde das gern noch mal diskutieren, machte die Ratsfrau deutlich,
dass sie sich mit der nun entstandenen
Situation nicht abfinden will.
Angestoßen wurde die Diskussion um
das Parkverbot dadurch, dass Besucher
des Eiscafés in der Sandstraße Parkplätze benötigten und dabei teilweise
die Grünanlagen zerfahren wurden.
Claudia Schmidt regte an, dass man
statt der Verbotsschilder besser ein
Hinweisschild aufstellen sollte, das
auf den Parkplatz am nahe gelegenen
Friedhof verweist, damit die EiscaféBesucher diesen nutzen statt eines
Standplatzes an der Straße.
Wir müssen uns darüber einig sein,
was wir genau wollen, und dies an die
Gemeindeverwaltung herantragen, so
Frank Winter. Der Rat sah eine einseitige Sperrung in der Kanalstraße als
eine bessere Lösung an und will diesen
Vorschlag an die Gemeindeverwaltung
Möser weitergeben.
(np/aaa)
Das Magazin für Hohenwarthe, Körbelitz, Lostau, Möser, Pietzpuhl und Schermen Ausgabe März 2020
Die Gänseliesel in Hohenwarthe ist
über den Jahreswechsel beschädigt
worden.
Foto: Nicole Grandt
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