Mein Porträt
Selbstgemacht:
Pietzpuhlerin stellt
eigene Seifen her
her, die sie auf
stellt selbst in Handarbeit Seifen
Constanze Militzki aus Pietzpuhl
Fotos: Ariane Amann
igt.
Bestellung oder für Märkte fert
Handgemacht ist in allerdings ist
das nicht der Grund, warum Constanze Militzki aus Pietzpuhl angefangen
hat, Seifen selbst in Handarbeit
herzustellen. Nach dem Kreativmarkt
im Pietzpuhler Kavaliershaus erklärt
sie, wie ihre Leidenschaft für die Seife angefangen hat und wohin diese
noch gehen soll.
Für Chemie habe sie sich in der Schule
nicht so recht begeistern können,
blickt Constanze Militzki heute zurück
auf ihre Zeit als Jugendliche. Ich habe
allerdings immer schon Hautprobleme
gehabt, sagt sie. So habe sie vor ein
paar Jahren angefangen, mit einem
Seifenrezept zu experimentieren.
Ihrer Haut tat es gut, Reinigung ohne
Parfüme und Zusatzstoffe zu erfahren.
Und Constanze Militzki fand immer
mehr Gefallen daran, die einzelnen
Inhaltsstoffe der Seife nicht nur zu
zweckmäßigen, sondern auch optisch
attraktiven Seifen zu verarbeiten.
Wenn sie mit ihrem Stand auf einem
Kreativmarkt steht, ist von weißer bis
mehrfarbiger Seife fast alles dabei,
was die Seifenherstellung hergibt. Ihr
Repertoire hat sie mittlerweile von
kleinen Gästeseifen bis hin zu großen
Seifenstücken zum Duschen ausgebaut. Das Selbermachen liegt ihr aber
schon irgendwie im Blut. Ich habe
schon immer gern Sachen mit meinen
Händen gemacht. Ich nähe, stricke,
häkele gern, aber mit der Seife habe
ich wohl meine Leidenschaft gefunden, sagt sie.
Ihre Seifen zeigt Constanze Militzki
auch auf Märkten.
Verschiedene Seifengrößen stellt
Constanze Militzki her.
Damit steht sie nicht allein da, denn
auch beim Burger Heimatverein spielt
die Seife eine Rolle. Die ehemalige
Seifenfabrik Hase, die unter anderem Seifen, Parfüm und Zahnpasta
herstellte, ist dort selbstverständlich
wohlbekannt. Eine Ausstellung des
Heimatvereins kündet heute noch von
besagter Seifenfabrik. Für den Verein
kreiert sie eine spezielle Seife, die
dieser dann wiederum verkaufen kann,
um die Vereinskasse aufzubessern.
Die Seife wird zusätzlich mit einem
speziellen Stempel versehen, der noch
aus der alten Burger Seifenfabrik
stammt.
Und wie es der Zufall will: In einer
ehemaligen Seifenfabrik in Pietzpuhl
wohnt heute auch Constanze Militzki.
Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten bringt sie das 1850 gebaute Haus
wieder auf Vordermann: Handarbeit
ist da wirklich gefragt.
Mit der Geschichte ihres Hauses hat sie
sich natürlich weiter beschäftigt, hat
große Pläne für einen kleinen Laden
als Traum für ihr weiteres Leben. Studiert hat sie nach dem Abitur soziale
Arbeit, sattelte aber um auf Seniorenpflege und Haushaltshilfe. Das be-
Das Magazin für Hohenwarthe, Körbelitz, Lostau, Möser, Pietzpuhl und Schermen Ausgabe April
2019
lastet mich deutlich weniger und ich
habe wieder Spaß an meiner Arbeit,
sagt sie. Die Seife ist momentan noch
ein Nebenerwerb, vorher müssen alle
Rechnungen bezahlt sein. Erst dann
kann sich Constanze Militzki wieder in
die Kreation neuer Seifen vertiefen.
Dass es dabei einiges zu beachten gibt,
wurde ihr beim Lesen und Ausprobieren der Rezepturen schnell klar, und
die Verbindung zum Chemie-Unterricht
in der Schule tauchte wieder auf. Nur
eben mal die paar Zutaten in einem
großen Topf zusammenkippen, das
funktioniert eben nicht. Man muss
schon ganz genau wissen, was wann
in den Kessel muss, sonst kann das
auch mal buchstäblich richtig ins Auge
gehen, sagt sie heute. Seifen mit und
ohne Parfüm, mit oder ohne Farbstoffe
fertigt sie. Auch verschiedene Formen
nutzt sie.
Ihre Stammkunden danken ihr die
Akribie mit regelmäßigen Besuchen
allerdings nicht so oft wie vielleicht
erwünscht, denn: Die selbst gemachte
Seife hält länger, merkt Constanze
Militzki mit einem Augenzwinkern an.
Bei ihr selbst gehören die Hautprobleme der Vergangenheit an. Sie selbst
benutzt am liebsten eine Soleseife,
dabei wird in der Seifenlauge neben
der normalen Herstellung noch Salz
aufgelöst. Das Prinzip kennt man vom
Urlaub am Meer, das Hautbild wird vom
Salzwasser besser. Mit dem Salz in der
Seife kann man das imitieren, auch die
Rückfettung funktioniert besser, sagt
sie.
Ariane Amann
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